Deutschland Cup 2022 - Österreich holt gegen die Slowakei die ersten beiden Punkte

 

(Deutschland Cup 2022/HG)In der YAYLA Arena zu Krefeld fand zum fünften und letzten Mal der diesjährige Deutschland-Cup statt. In der Auftaktpartie standen sich Turnierneuling Österreich und die Mannschaft der Slowakei gegenüber, die in den letzten Jahren regelmäßiger Teilnehmer des Cups war. Beide Mannschaften stellten mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren ein sehr junges Team. Schließlich besiegte das Team Österreich die Slowakei nach couragierter Leistung in der Verlängerung mit 3:2.

 

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(Fotoquelle: Ralf Schmitt)


Das Team Österreich setzte bei der WM 2022 in Finnland ein dickes Ausrufezeichen, als es im Konzert der großen Nationen so manchen Favoriten ziemlich ärgerte und an den Rand einer Niederlage brachte. Als Debütant beim Deutschland-Cup konnten die Alpenländer befreit aufspielen. Sicherlich wollte die Mannschaft um Headcoach Roger Bader, einem gebürtigen Schweizer, gleich mal gegen die hochgehandelten Slowaken auftrumpfen und sie ins Grübeln bringen. Für Dominique Heinrich war es eine große Ehre, als Kapitän sein Heimatland würdig zu vertreten. Mit Marco Kasper, der an achter Stelle von Detroit beim diesjährigen NHL Draft gezogen wurde sowie dem jungen David Reinbacher standen hochinteressante Youngster im Line Up.

 

Bader (HC): „Alles bestens, die Vorbereitung fand hier statt, Eishalle und Facility sind optimal. Wir wollten mit einer starken Mannschaft antreten, leider standen nicht alle WM-Teilnehmer zur Verfügung. Wir haben dennoch eine gute Mischung mit Kandidaten für die nächste WM. Wir wollen uns mit unserem Spielstil weiterentwickeln. Für uns als Nummer 15 der Weltrangliste sind das wichtige Spiele. Wir wollen die Intensität hochhalten und mit den höher platzierten Teams des Turniers mithalten. Marco Kasper wurde von mir ins kalte Wasser geworfen, in Rögle hat er sich sogar noch mehr verbessert. Wir haben nicht viel vom Gegner geredet, sondern wollen die eigenen Prinzipien umsetzen. Wir freuen uns auf die Slowakei.“

 

Die Slowakei als Bronzemedaillengewinner der diesjährigen olympischen Spiele in Peking sowie Weltranglistenachter nahm als Dauergast der letzten Jahre an diesem Turnier teil. Headcoach Craig Ramsay, der krankheitsbedingt sehr kurzfristig nach Europa anreiste und dort zudem noch seine Autobiografie präsentierte, schickte ein starkes Team ins Rennen, doch ihr grandioses Nachwuchstalent Juraj Slafkovsky stand nicht mit auf dem Spielbogen. Dafür war der sehr erfahrene Rosandic mit von der Partie.

 

Slowakei dominant, Österreich nimmt Remis in die Pause

 

Zu Beginn tastete man sich noch etwas an, bevor die Slowaken sich die erste gute Chance erspielten. Die Slowakei agierte nun druckvoll und Österreich war hauptsächlich mit Defensivarbeit beschäftigt. Beide Kontrahenten gingen verbissen zu werke, man merkte schnell, dass sie sich viel vorgenommen hatten in dieser Auftaktpartie. Mittlerweile erarbeiteten sich auch die Alpenländer etliche sehenswerte Gelegenheiten. Sukels Pass konnte vor Goalie David Kickert nicht verwertet werden. Jungstar Adam Sykora, der wertvolle Erfahrungen bei den New York Rangers im Camp verbrachte, erwies sich als Aktivposten bei den Slowaken, die nun mächtig Tempo machten und weitere hochkarätige Chancen verbuchten.

 

Letztendlich ging die Slowakei in der 15. Spielminute verdient in Führung in Person von Michal Beno. Es war in der Tat sehr unglücklich, weil sich der österreichische Keeper den Puck selbst ins Nest legte. Im ersten Unterzahlspiel waren die Slowaken sehr bissig und erfolgreich im Forechecking, doch in der 19. Spielminute egalisierte Österreich die Partie durch Bernd Wolf, der einfach mal abzog und den slowakischen Goalie damit überraschte. Insgesamt war die Slowakei tonangebend, doch Österreich nahm ein Remis mit in die erste Pause.

 

Heinrich: „Es war ein gutes Spiel mit hohem Tempo. Ich finde, wir haben eine gute Leistung gebracht. Wir können ganz zufrieden sein mit dem ersten Drittel. Das Gegentor war unglücklich, so was passiert, das müssen abhaken, wollen hier ansetzen und so weitermachen.“

 

Steiner (Team-Managerin/AUT): „Krefeld ist nicht so nah dran, wir mussten deshalb fliegen. Es erforderte viel Organisation, doch der DEB hat uns toll unterstützt. Wir sind seit Montag schon hier, Hotel, Eiszeiten etc. passt alles, es gibt gute Ansprechpersonen hier vor Ort. Alles soll so laufen wie es sein muss. Es gib auch Team Events, z.B. essen wir zusammen. Ich habe nur dann Stress vor Ort, wenn ich meinen Job nicht richtig mache. Unsere Jungs sind sehr einfach gestrickt, sehr lieb. Unsere Physio und die Betreuer erfüllen uns die Wünsche, es gibt auch mal Pizza danach.

 

In St. Petersburg ist mal was Skurriles passiert, denn urplötzlich war nicht die österreichische Hymne auf meinem Handy. Am Freitag schauen wir uns ein Fußballspiel (Gladbach vs. Dortmund) in der Nähe an, wollen mal rauskommen und was anderes machen. Ich habe von meinem Vorgänger peu á peu den Job übernommen, es hat sich jedenfalls ausgezahlt. In Tampere 2023 sind wir auch Gegner vom deutschen Team, wir wissen schon wie es aussieht und wollen alles noch eine Spur besser gestalten wie bei der WM 2022.“

 



 

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(Foto: Citypress)

 

Österreich dreht die Partie

 

Im zweiten Drittel kam Österreich wesentlich besser aus der Kabine und verbuchte gleich gute Möglichkeiten. Mit ihrem zweiten Powerplay ging Team Österreich in der 24. Spielminute sogar in Führung und drehte die Partie. Dominique Heinrich war der Torschütze für den Debütanten des Turniers, der inzwischen angekommen war in der Begegnung. Die Physis wurde auch intensiviert und die Alpenländler waren jetzt optisch überlegen, weil sie sich nun auch schneller auf den Kufen bewegten.

 

Die Slowakei nahm schon die dritte Strafzeit und Österreich zog ein strukturiertes Powerplay auf. Weiterhin sahen die Zuschauer eine muntere Begegnung mit abwechselnden Momenten für beide Mannschaften. Team Austria hätte beinahe die Führung ausbauen können, die Jungs um Headcoach Roger Bader kreierten viele gute Passstafetten. Entweder war eine Kufe dazwischen oder die Scheibe trudelte denkbar knapp am Gehäuse vorbei. Österreich absolvierte ein sehr gutes Mitteldrittel und die Slowaken mussten für den Schlussabschnitt wieder mehr investieren.

 

Grman: “We did not play our best hockey, we must speak in the dressing room. We have to get more pucks to the net and create chances. We have new guys needs to take time but we need to be better in the third period.”

 

Kreutzer Christoph: „Ich bin sehr gerne beim Deutschlandcup, ich will im Rahmen des Scoutings Spieler beobachten, auch bei den anderen Teams. Krefeld ist ja sehr nah von meiner Heimatstadt entfernt. Beim Coaching Staff der Österreicher kenne ich schon lange den dortigen Co-trainer Harry Lange. Es ist schön zu sehen, wie er wertvolle Erfahrungen auf internationalem Parkett sammeln kann, zumal auch die Geschwindigkeit eine andere. Es ist ein ganz anderes arbeiten wie beim Ligabetrieb, die Analysen sind langwierig und nehmen viel Zeit in Anspruch.“

 

Slowakei rettet sich in die Verlängerung, Österreich holt sich den Sieg

 

Im Schlussabschnitt forcierte die Slowakei dank ihres restlichen Powerplays den Druck auf Goalie David Kickert. Headcoach Craig Ramsay gab seiner Mannschaft mit auf dem Weg, viele Scheiben aufs Tor zu bringen, was in den Anfangsminuten sehr gut gelang, doch dann brachte sich die Slowakei erneut aus dem Konzept mit dem nächsten Foul. Und wegen Spielverzögerung bekam Österreich nun die große Gelegenheit mit zwei Mann mehr auf dem Eis zu agieren. Youngster Marco Kasper verfehlte das leere Tor, welch eine Chance!

 

Kurz danach wollte er es wieder gut machen, scheiterte aber erneut. Die Slowaken arbeiteten sich immer näher an den fälligen Ausgleich heran, doch Kickert parierte entweder hervorragend oder seine Vorderleute bereinigten die Situation gemeinschaftlich. Patrick Koch wollte es nun wissen, doch seine Moves waren nicht von Erfolg gekrönt, bis dann in der 55. Spielminute Adrian Holesinsky den Ausgleich markierte. Nun war die Slowakei oben auf und drückte auf den Siegtreffer. Auf der anderen Seite verhinderte der Pfosten die österreichische Führung. Es roch nach fünfminütigen Overtime, in der schon nach gespielten 32 Sekunden die Österreicher in Person von Lukas Haudum den Siegtreffer erzielten, über den sich das Team riesig freute.

 

Deutschland_Cup, 10.11.2022

 

Österreich - Slowakei 3:2 n.V. (1:1|1:0|0:1|1:0)

 

Tore:

0:1 |15.| Michal Beno

1:1 |19.| Bernd Wolf (Gaffal)

2:1 |24.| Dominique Heinrich (Thaler) PP1

2:2 |55.| Adrian Holesinsky

3:2 |61.| Lukas Haudum (Maier, Kasper)

 

Best Player of the game:

Team Österreich: # 30 Kickert

Team Slowakei: # 7 Grman

 

Aufstellung:

 

Österreich: Kickert, Reinbacher, Maier, Haudum, Kasper, Huber, Zündel, Heinrich, Thaler, Nissner, Harnisch, Nickl, Wolf, Gaffal, Kainz, Baltram, Brunner, Wolf, Feldner, Obrist, Schwinger.

 

Slowakei: Godla, Rosandic, Grman, Holesinsky, Tamasi, Fominykh, Koch, Bucko, Hecl, Sukel, Okuliar, Beno, Hain, Sykora, Minarik, Fasko-Rudas, Maier, Mudrak, Lunter, Cacho, Jedlicka.

 

 


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