Österreich verabschiedet sich mit Sieg gegen Dänemark

 

(Deutschland Cup 2022/HG) In der Krefelder YAYLA Arena duellierten sich am späten Vormittag des 13. November 2022 die Teams von Dänemark und Österreich. Für die Dänen, die seit 2007 erneut an diesem Traditionscup teilnahmen, ging es noch um den möglichen Turniersieg. Mit einem Erfolg würden die Skandinavier die Weichen stellen für die Nachmittagspartie zwischen Deutschland und der Slowakei. Schließlich besiegte Österreich das dänische Team am Ende mit 1:3 und Gastgeber Deutschland hatte es nun selbst in der Hand, den Turniererfolg sicherzustellen.

 

 

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(Fotoquelle Ralf Schmitt)


Dänemark spielte beherzt gegen die Slowakei und sicherte sich den Zusatzpunkt in der Verlängerung dank ihres Doppeltorschützen Mathias From, der in seiner Vita sein Engagement bei der DEG stehen hatte.Somit legte das Team um Headcoach Heinz Ehlers den Grundstein für eine spannende Partie gegen den Turnierdebütanten aus Österreich, der punktemäßig aus dem Rennen um die begehrte Trophäe war.

 

Wejse: „It does not matter which time we play. We need to focus and make sure we are ready for the early start. We have a good team with four good lines. I have to work hard and play defensively well, always showing 100%. This cup is one step ahead regarding the upcoming world championship. I want to show the coach that I am here and prepared. We need more consistency in terms of passing the puck better, and come out better from our defensive zone. Our puck management will be important. We always want to win games. Of course, it would be fun, if we win and Germany loses later. We can be the party crasher.“

 

Österreich wurde vom Gastgeber und achtmaligen Turniersieger Deutschland am Vorabend eine Lehrstunde erteilt und musste klar die Segel streichen gegen ein furios aufspielendes DEB-Team. Der Erfolg gegen die Slowaken wurde von der heimischen Presse als Überraschung eingestuft.Für die Recken um Headcoach Roger Bader galt es heute, sich noch achtbar aus der Affäre zu ziehen und einen soliden Abgang aus dem Turnier auf das glatte Parkett hinzulegen.

 

Kasper: Ja es ist ein sehr frühes Spiel, aber Frühaufsteher hin oder her, so ist es mal. Gegen die Slowakei war es wichtig für uns zu siegen. Wir wollen heute noch was gut machen gegen die Dänen. Mit dem Lukas (Haudum) habe ich schon bei der WM zusammengespielt, das passt von der Chemie her. Er ist ein starker Spieler, der in die Zweikämpfe geht. Schweden war für mich wichtiger Schritt. Es hat geholfen in meiner Entwicklung was das Tempo angeht. Ich versuche mich auf mich zu konzentrieren, ich will immer um 1% jeden Tag besser werden.”

Gaffal legt vor, Wejse egalisiert

 

Team Österreich rotierte im Line Up und konnte heute lediglich zehn Stürmer aufbieten. Im ersten Powerplay fehlte den Alpenländern Dominique Heinrich heute schon sehr. Dänemark war von Anfang gewillt, den Ton auf dem Eis anzugeben. Aufgrund der reellen Chance auf den Turniersieg wollten die Skandinavier alles in die Waagschale werfen, um die nötigen Zähler zu holen. Doch die Österreicher hielten gut dagegen mit ihrem klammen Kader und beschäftigten den dänischen Goalie, der dann tatsächlich in der 12. Spielminute zum ersten Mal hinter sich greifen musste, als Stefan Gaffal den Rebound direkt vor die eigenen Füße bekam und sicher einnetzte.

 

Das nächste Überzahlspiel gab dem Team Austria nun die Gelegenheit gleich mal nachzulegen. Brisanter Moment vor dem dänischen Gehäuse, als Nicolai Weichel für seinen geschlagenen Goalie Georg Sörensen im Verbund mit dem Pfosten artistisch in Baseball Manier rettete. Österreich war nun oben auf und erspielte sich weitere Chancen. Nun hatte Dänemark fünf Minuten Powerplay wegen eines Ellbogenchecks, von denen die letzten drei Minuten noch im ersten Drittel absolviert wurden. Gesagt getan, Christian Wejse markierte im Slot den Ausgleich in der 18. Spielminute.

 

Gaffal: „Der Start hat gut funktioniert. Was wir uns vorgenommen hatten, haben wir gut umgesetzt. Wir wollen die Scheibe im gegnerischen Drittel länger halten, das ist uns gut gelungen. Mit der 5-Minuten Strafe haben wir uns aber keinen Gefallen getan.“

L. Mitchell (Sportchef in Kloten/CH): „David Reinbacher spielt ja bei uns und ich beobachte ihn hier sehr genau. Bei uns im Stadion waren ca. 15 NHL-Scouts, er wurde erst kürzlich 18, Hut ab vor ihm, leitet das zweite Überzahlspiel, hat viel Selbstvertrauen, jede Minute Eiszeit hat er sich regelrecht erarbeitet. David muss sich noch steigern, um an Moritz Seider heranzukommen. Vom Niveau her sind die Schweizer Liga und die PENNY DEL auf gleichem Level, nur die Spielweise ist komplett anders in der Schweiz. Dort ist es viel schneller, es wird mehr Wert auf technische Fähigkeiten gelegt. In der Schweiz ist es mehr chaotisch. Die DEL hat es gut gemacht und ist immer bereit für schnellere Spieler. Ich kenne die Region hier sehr gut, ich habe eine Saison in der Rheinlandhalle gespielt.“

 



 

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(Fotoquelle Ralf Schmitt) Nicolai Weichels Rettungstat für seinen geschlagenen Goalie

 

Haudum bringt Österreich verdient in Front

 

Im zweiten Drittel kamen die Österreicher gut aus der Kabine und der dänische Keeper hatte bei seinem Rettungsversuch etwas Glück. Die restliche Unterzahlkonstellation überstand Team Austria ohne weiteren Gegentreffer. Beide Mannschaften waren mittlerweile ebenbürtig, vor allem die Österreicher steigerten sich im Laufe der Begegnung und verbrachten deutlich mehr Zeit in der gegnerischen Hälfte. Paul Hubers Aktion im eigenen Powerplay war sehenswert doch glücklos. Dann bemühten die Schiedsrichter die Videoanalyse wegen eines Stockstichs an der Bande; folgerichtig war für Tim Harnisch die Partie zu Ende.

 

Nichtsdestotrotz gingen die Österreicher in der 29. Spielminute in Person von Lukas Haudum bei vier gegen vier erneut in Führung. In eigener Unterzahl konterten das Team um Headcoach Roger Bader stark. Den Dänen gelang es in numerischer Überlegenheit nicht, den entscheidenden Akzent zu setzen. Ganz im Gegenteil, denn Österreich bekam das nächste Powerplay zugesprochen, das sie sehr strukturiert aufzogen. Der Mittelabschnitt gehörte ganz klar den Österreichern, die nur ihre Chancen nicht nutzten, auch weil Goalie Sörensen noch einen Monster Save auspackte.

 

Blichfeld: “We got to step up, we need to thank our goalie, who keeps us alive. Still 20 minutes to go, we have to come out hard.”

 

F. Fritzmeier (Sportchef Löwen Frankfurt): “Es ist eine sehr schöne Halle hier, die eine optimale Größe für diesen Standort hat. Ich war früher als Spieler und dann als Coach hier und treffe hier noch viele Freunde aus meiner Zeit. Die U15 spielt hier gegen den KEV. Hinsichtlich Nachwuch sind wir ständig im intensiven Austausch, auch mit unserem Assistenztrainer und Torwartcoach. Es ist schön, dass sie sich inspirieren lassen können. Dominik Bokk hat viel Charisma, ist noch sehr jung und U23 Spieler. Er hat viel Erfahrung. Kinder sind immer die ehrlichsten Botschafter, wenn sie ihn hervorheben. Er ist sehr zuvorkommend, es ist gut, hungrige Spieler zu haben. Dominik fühlt sich gut, er ist bereit, er ist bei uns in Frankfurt angekommen. Er genießt es und strahlt es hier aus.“

 

Kasper verzückt Österreich

 

Den Schlussabschnitt begann Österreich erneut hellwach und die Dänen hatten Probleme gegen immer hartnäckiger agierende Alpenländler. Die Dänen drückten nun aufs Tempo und Keeper David Madlener stand immer häufiger im Fokus. Doch ein harter Bandencheck brachte sie wieder aus dem Konzept. Diesen Vorteil nutzte Österreicher mit dem dritten Treffer des Nachmittags: nach einem genialen Zuspiel von David Reinbacher markierte Superstar Marco Kasper das 1:3.

 

War das schon die Vorentscheidung oder konnte Dänemark noch was entgegensetzen? In Unterzahl würde dies sehr schwierig werden und die Sekunden gingen von der Uhr. Auch eine frei liegende Scheibe konnte nicht verwertet werden, weil David Madlener Herr der Lage blieb. Team Austria sicherte nun den Spielstand und ging kein Risiko mehr ein, im Konterspiel bleiben sie jedoch weiter brandgefährlich und Mathias From hatte mit seinem Solo kein Fortune. Headcoach Ehlers zog seinen Goalie auch nicht mehr und Marco Kaspers Alleingang war noch sehenswert am Ende.

 

Ehlers: “I think, our team has played 7 good periods, lots of guys injured, some could not come to this tournament. Against Germany I am happy with the performance, vs. Slovakia we did a good job. Respect for Austria, they played well. For us it was a good experience. You need to be ready for hard battles on this level. We had a B or C Team.”

 

Bader: “In jedem Fall war es ein erfolgreiches Turnier. Wir hatten nur noch 17 fitte Feldspieler heute früh, dann nur noch 16 nach der großen Strafe und am Ende nur noch 15. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, was sie gezeigt hatten. Wir waren defensiv gut aufgestellt, haben ein gutes Umschaltspeil gepflegt, was gegen Deutschland anfangs nicht so gut funktioniere. Wir haben einen breiten Kader und hatten viele Jungs mit noch wenig Eiszeit auf diesem internationalen Niveau.“

Deutschland-Cup, 13.11.2022

Dänemark - Österreich 1:3 (1:1|0:1|0:1)

 

Tore:

0:1 |12.| Stefan Gaffal (Kainz, Schnetzer)

1:1 |18.| Christian Wejse (Koch, Scheel) PP1

1:2 |29.| Lukas Haudum (Schnetzer)

1:3 |48.| Marco Kasper (Baltram, Reinbacher) PP1

 

Best Player of the game:

Team Dänemark:             # 39 Sorensen (GC)

Team Österreich:             # 24 Kasper

 

Aufstellung:

 

Dänemark: Sorensen, Lassen, Jensen M., From, Aagaard, Poulsen, Setkov, Weichel, Blichfeld, Wejse, Scheel, Koch, Madsen, Asperup, Ehlers S., Meyer, Larsen M., Nielsen, Eller, Jensen K.

 

Österreich: Madlener, Nickl, Wolf, Haudum, Kasper, Huber, Schnetzer, Reinbacher, Harnisch, Feldner, Nissner, Wolf, Zündel, Gaffal, Baltram, Kainz.

 


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